Das Crumme Eck – Die Lebensmittelretter:innen aus Halle

Kurz und knapp

Die Initiative „Crummes Eck“ in Halle, gegründet von Felix Groß und Annalena Mildner, rettet Lebensmittel vor dem Müll und gibt sie auf Spendenbasis weiter. Shoko, ein engagiertes Mitglied, schätzt die familiäre Atmosphäre und hilft, Lebensmittel von lokalen Händlern abzuholen. Mit einem Lastenfahrrad soll bald noch nachhaltiger gearbeitet werden. Neben dem Laden für gerettete Lebensmittel gibt es auch Räume für Ideen und Tauschaktionen, was die Initiative besonders lebendig und einladend macht.

„Weggeben auf Spendenbasis“

Vor zwei Jahren gründeten Felix Groß und Annalena Mildner das ‚Crumme Eck‘ im Paulusviertel. Ihr Motto „Weggeben auf Spendenbasis“ sprach sich in Halle schnell herum. Heute erfreut sich die Initiative einer großen Beliebtheit in der Stadt. Auch Shoko erfuhr durch einen Freund von der Initiative und entschloss sich, in dem kleinen Ladengeschäft zu arbeiten.

„Ich schätze die Atmosphäre und Arbeitsweise im ‚Crummen Eck‘ sehr. Ich arbeite dort immer für zwei Stunden, bleibe aber meistens länger. In Halle kennt jeder jeden und so freue ich mich, wenn ein bekanntes Gesicht den Laden betritt und wir noch ein wenig miteinander reden“, sagt Shoko.

„In Halle macht Helfen glücklich“

Lebensmittelretten macht Freude. Im ,Crummen Eck‘ werden sie auf Spendenbasis vergeben. Dadurch haben auch Menschen mit weniger Geld die Möglichkeit, sich gut zu ernähren. „Auf diese Weise zaubere ich den Menschen in Halle ein Lächeln ins Gesicht“, erklärt Shoko und lächelt selbst. Helfen stimmt auch die HelferInnen glücklich. Zu festen Zeiten fahren die Mitglieder des ,Crummen Ecks‘ zu den teilnehmenden Supermärkten, Bäckern und Drogerieläden in Halle. „Die Händler:innen freuen sich, mit uns zusammen etwas Gutes zu tun. Sie kennen das Problem und unterstützen die Initiative gerne. Wir möchten in Zukunft aber noch mehr Marktleiter:innen von unserer Idee überzeugen“, sagt Shoko.

„In Halle fährt man viel Fahrrad“

Die Händler:innen in Halle arbeiten tatkräftig mit. Fahren Shoko und ihre Kolleg:innen auf den Hof, stehen die Lebensmittel meistens schon zum Verladen bereit. Durch die kurzen Wege in Halle dauert die Rettung nicht lange. „Manchmal sind es so viele Waren, dass wir das Auto brauchen. Für kleinere ‚Rettungseinsätze‘ nutzen wir bald ein Lastenfahrrad, damit wir nicht so viele Emissionen ausstoßen. Das passt gut zu Halle, denn in der Stadt wird viel Fahrrad gefahren“, sagt Shoko.

„Wir liefern Rezeptideen für Halle“

Statt des Aussehens zählen in Halle die inneren Werte. Im ‚Crummen Eck‘ stimmen die ganz sicher. Jedes Produkt wird handverlesen und dabei auf seine Qualität geprüft. Auf diese Art gelangt nichts Verdorbenes in das Ladenregal. Produkte wie Obst oder Gemüse weisen im ‚Crummen Eck‘ manchmal nicht die perfekte Optik auf. „Für mich ist es wichtig, dass die Menschen in Halle eine andere Beziehung zu den Lebensmitteln kultivieren. Nur weil etwas krumm ist, müssen wir das dem Lebensmittel nicht krummnehmen“, sagt Shoko. Besonders gut isst es sich mit den Rezepttipps aus dem ‚Crummen Eck‘. Sie werden jede Woche neugestaltet und geben den Menschen in Halle eine Inspiration für den gemeinsamen Kochabend.

Neben dem Verkaufsraum für gerettete Lebensmittel laden gleich zwei weitere Räume die Hallenser:innen zum Verweilen im ‚Crummen Eck‘ ein. „Wer bei uns seine Ideen umsetzen möchte, ist genauso willkommen wie Leute, die ihre Kleidung gegen neue tauschen möchten. Ein Besuch bei uns lohnt sich“, findet Shoko und sortiert zufrieden die geretteten Lebensmittel ein.

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