Nach der Uni geht es zum Quidditch

Hula Hoop Dance, Frisbee und Jugger waren gestern. Jetzt wird in Halle auf Besen trainiert. Als Neuheit an außergewöhnlichen Sportangeboten zauberte das Unisportzentrum „Quidditch“ aus dem Hut.

Du warst traurig als die Zusage für deinen Studienplatz nicht via Eule zu dir geflattert kam? Du raunst eurem WG-Besen beim Putzen immer den Zauberspruch Wingardium Leviosa zu? Du denkst in der Mensa oft an Schokofrösche und Butterbier? Dann sei dir gewiss, dass der sprechende Hut dich an die Uni Halle schicken würde. Denn da wird seit dem Sommersemester 2017 „Quidditch“ im Unisportprogramm angeboten.

 

An alle Muggel

Quidditch klingt wie ein schwedisches Schimpfwort, ist aber ein fiktives Mannschaftsspiel aus der von J.K. Rowling erdachten Harry-Potter-Welt. Kurzgefasst fliegen bei diesem Spiel zwei Mannschaften auf Besen durch die Luft und versuchen Bälle in gegnerische, in der Luft schwebende Tore in Ringform zu befördern, wobei einige der Bälle von selbst fliegen und gekonnte Manöver vollziehen. Und ob du es glaubst oder nicht — ganz ähnlich funktioniert quidditchen auch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Mit kleinen Abstrichen natürlich.

Einmal Realität, bitte!

Wenn das Spiel für eine Welt, in der Besen selten von allein fliegen (noch seltener mit einer Person darauf) abgewandelt wird, dann haben wir es — hex,hex — mit einem Vollkontaktsport inspiriert aus Elementen von Rugby, Handball sowie Dodgeball zu tun.

Dabei entsteht folgendes Setting: Zwei Teams werfen sich mit bunten Kunststoff-Stäben zwischen den Beinen verschiedenartige Bälle zu, um diese strategisch in bestimmte Tore zu befördern. Jedem Teammitglied wird dabei eine besondere Aufgabe zuteil — Spieler mit dem Titel „Sucher“ sind beispielsweise erpicht darauf, Mitspielenden einen am Rücken befestigten Tennisball abzuluchsen. In der Zauberwelt ist dieser Rückenschmuck ein güldener Ball mit dem Namen „Schnatz“, der ein Eigenleben führt und ziemlich schnell fliegt und … bla bla bla. Zu viele unbekannte (Zauber-)Worte und komplizierte Spielbeschreibungen für einen Blogartikel?! Finde ich auch. Also heißt an dieser Stelle die Zauberformel:

Zauberhaft zuschauen, magisch mitmachen

Um alle Spielregeln, Bälle mit Zaubernamen und Teamaufgaben (Hüter,Treiber und Co) kennenzulernen und nebenbei noch präventiv etwas gegen die sich anschleichende Speck-Drum-Erweiterung zu tun, melde dich direkt beim Team oder schau am Mittwochabend einfach mal in der Winkelga… ähhh Selkestraße vorbei.

Da werden dich viele nette Studis und Mitglieder des 2017 gegründeten Quidditch-Teams „Horkruxe Halle“ begrüßen, die alle dieselben Ziele haben: Fit bleiben, immer auf dem Besen halten, bei den Spieltagen der Ostliga des deutschen Quidditchbundes dabei sein und (ganz wichtig) Spaß haben.

Entdeckst du in der Sporthalle also Menschen mit Stäben zwischen den Beinen bei dem Versuch, Bälle in einen Ring auf einem Stab zu werfen, dann halte kurz inne bevor du „Hallo“ sagst und schau ganz genau hin. Denn vielleicht, ganz vielleicht schweben die Spieler ja tatsächlich ein bisschen in der hallenser Luft. 

Dieser Text wurde zuerst veröffentlicht auf www.wirklichweiterkommen.de – eine Initiative der Hochschulen in Sachsen-Anhalt.

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